Aktionswoche Kindertagespflege
Gemeinsam mit seinem Parlamentskollegen Daniel Born, Landtags-Vizepräsident und Sprecher für frühkindliche Bildung in der SPD-Fraktion, besuchte der Heidenheimer SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Stoch den Kindertagespflegeverein des Landkreises Heidenheim und lud dort Geschäftsführung, Vorstand, Mitarbeitende des Vereins sowie Kindertagesmütter und -väter zu Kaffee und Kuchen ein.
„Kindertagespflege ist mehr als Betreuung. Sie ist Beziehungsarbeit, Bildung, Fürsorge und Frühförderung in einem. In kleinen Gruppen, mit viel Nähe und großer Verlässlichkeit leisten Kindertagespflegepersonen Tag für Tag Wertvolles für unsere Kinder – und damit für unsere Gesellschaft“, lobte Stoch die Arbeit des Vereins und der Kindertagespflegepersonen. Die SPD im Land, deren Vorsitzender Stoch ist, hatte die in der Woche vom 12. bis 18. Mai vom Bundesverband Kindertagespflege ausgerufene Aktionswoche genutzt, um nachdrücklich auf deren Bedeutung hinzuweisen. „Kindertagespflege muss neben den Kitas als zweite tragende Säule in der frühkindlichen Bildung gestärkt werden“, so Born. „Dafür braucht es bessere Rahmenbedingungen und vor allem auch mehr gesellschaftliche Anerkennung.“ Ein aktuelles Positionspapier der SPD, das in der Runde diskutiert wurde, fordert insbesondere verlässliche Krankheitsvertretungen in der Kindertagespflege, mehr Weiterbildung für Inklusion, Sprachförderung und Vielfalt und mehr gezielte Anwerbung von Männern. Für die Landespolitiker war es wichtig zu erfahren, was in der Praxis funktioniere und was nicht.
Geschäftsführerin Karin Keller, die seit Gründung des Vereins vor 25 dabei ist und die Leitung demnächst an Matthias Heigel übergeben wird, lobte das starke Team, die gute Vernetzung des Vereins und die engagierte Arbeit der Kindertagespflegepersonen. Nach einer ruhigeren Phase ziehe die Nachfrage wieder an. Allerdings stehe man schon in Konkurrenz mit den Kitas. Hier verwies Born darauf, dass es für Eltern eine bewusste Entscheidung sein müsse, ihre Kinder in die Kindertagespflege oder die Kita zu geben. „Kindertagespflege dürfe kein Notnagel für fehlende Kitaplätze sein“, pflichtete Stoch bei. „Beide Bereiche müssen gleichberechtigt nebeneinander stehen.“ Fachberaterin Stefanie Quick betonte, dass nicht nur kleine Kinder, sondern Kinder bis 14 Jahre hier betreut werden können. Diesbezüglich sei interessant, ob und wie sich der kommende Anspruch auf Ganztagesbetreuung in den Grundschulen auf die Kindertagespflege auswirke.
Aus der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass sich die Kindertagespflegepersonen neben einer auskömmlichen Finanzierung den Abbau bürokratischer Hürden, vor allem bei Steuern und Versicherungen, und mehr Planungssicherheit und Verlässlichkeit wünschen. „Ihre Anliegen sind uns wichtig und wir nehmen das mit nach Stuttgart“, versicherte Stoch. „Denn sie leisten mit Ihrer Arbeit einen großen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit.“